Wer hat´s erfunden?
Die beiden ungarischen Psychoanalytiker György Hidas und Jenö Raffai begannen in den 1990er Jahren die Bindungsanalyse zu entwickeln. Dabei stellten sie die Bindung zwischen Mutter und ungeborenem Kind in den Mittelpunkt. Ihr Ziel war es eine präventiv wirkende Methode zu finden, um Störungen und Beeinträchtigungen der psychischen Entwicklung auf Grund von Erlebnissen und Eindrücken in der Schwangerschaft und bei der Geburt möglichst gering zu halten.
Die beiden Analytiker dachten damit konsequent einen Schritt weiter: Währen die Forschung in dieser Zeit begann, den Säugling als einen „kompetenten“ Menschen anzuerkennen, gingen Raffai und Hidas davon aus, dass dies auch auf das ungeborene Kind zuträfe. Bis dato wurde der Säugling als „nicht fertiger“ Mensch gesehen, der vorwiegend reflexartig auf seine Umwelt reagiere. Der Fetus wurde fast ausschließlich unter dem Aspekt der biologischen Entwicklung betrachtet.
Mittlerweile bezieht die Bindungsforschung das vorgeburtliche „Seelenleben“, also die emotionalen vorgeburtlichen Erfahrungen, in ihre Untersuchungen mit ein.